
Diese Grafik hat ihre eigene Schönheit: Ein Forscher hat die Tipping Points, also die Kipppunkte, von 800 Fahrrädern simuliert und aus deren nachgezeichneten Wegen vom Anschieben bis zum Umfallen eine Grafik geplottet.
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Diese Grafik hat ihre eigene Schönheit: Ein Forscher hat die Tipping Points, also die Kipppunkte, von 800 Fahrrädern simuliert und aus deren nachgezeichneten Wegen vom Anschieben bis zum Umfallen eine Grafik geplottet.
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Vor Kurzem ist beim Nomos Verlag eine Publikation erschienen, für die ich als Co-Herausgeber fungiert und als Autor selbst einen Beitrag verfasst habe. Das Buch steht als gedruckte Version im Buchhandel zur Verfügung sowie als kostenloses Open Access-PDF (DOI). Der Band geht auf die Zusammenarbeit des Fachausschusses „Urheberrecht“ der GMM und des Weizenbaum-Instituts zurück. In meinem Beitrag untersuche ich verschiedenen wissenschaftliche Schattenbibliotheken und frage, was diese für das derzeitige Publikationswesen in der der Academia bedeuten.
Daneben gibt es eine Reihe von rechts-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Beiträgen zu aktuellen Entwicklungen in Kunst und Recht (zum Sampling gibt es ganze vier Beiträge). Hier das vollständige Inhaltsverzeichnis inklusive Links:
Im Februar 2020 fand im Berliner Weizenbaum-Institut in Kooperation mit dem Fachausschuss „Urheberrecht“ der GMM die interdisziplinäre Urheberrechtstagung „Tipping Points“ statt. Das Programm der Tagung gibt es hier als PDF zum Download.
An zwei Tagen diskutierten wir interdisziplinär und sehr ertragreich die verschiedenen Aspekte des Verhältnisses von Freiheit und Restriktion im Urheberrecht. Sampling war ein sehr wichtiges Thema (insb. „Metall auf Metall“), insgesamt vier Vorträge beschäftigten sich damit. Daneben spielten auch Verwertungsgesellschaften wie die GEMA, Kreativitätsvorstellungen in Musik und Literatur, neue Plattformen wie TikTok, die EU-Reform des Urheberrechts sowie zahlreiche andere Themen eine Rolle.
Vor kurzem haben Antonia Feneberg und Zoé Zloch für telemedicus.info einen Tagungsbericht verfasst, den ich an dieser Stelle als Nachlese empfehlen möchte. Vielen Dank dafür!
Zusammen mit meinen Kolleg:innen vom JWI und der GMM organisiere ich im Februar 2020 in Berlin eine Tagung, die die EU-Urheberrechtsreform genauer unter die Lupe nehmen will. Unsere Perspektive dafür ist interdisziplinär, empirisch informiert sowie theoretisch geleitet. Wer sich für die Tagung #tpp2020 interessiert und etwas einreichen möchte, hier der vollständige Call als PDF: CfP_Tipping_Points_2020.
Interdisziplinäre Fachtagung des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft und des Fachausschusses Urheberrecht der Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung (GMM).
Am 20. & 21. Februar 2020 in Berlin | Deadline: 15. Oktober 2019
Proteste auf der Straße, auf YouTube oder Twitter, Warnungen vor dem Niedergang der Kreativindustrie, Angst vor Eingriffen in die Meinungsfreiheit, Diskussionen um value gap und upload filter: Nach der Verabschiedung der europäischen Urheberrechtsrichtlinie im März 2019 geht eines der umstrittensten Vorhaben in der Geschichte des Immaterialgüterrechts mit der Umsetzung in den Mitgliedstaaten in die nächste Runde.
Diese Kontroverse ist Symptom einer tiefgreifenden Veränderung: Das Urheberrecht und seine verwandten Schutzrechte betrafen früher nur wenige Akteur:innen in einer überschaubaren Anzahl von Branchen. Heute sind diese Rechte zu einer alltagsrelevanten Größe geworden. Wir haben es mit einer Situation zu tun, in der die Grenze zwischen Nutzenden und Schöpfenden verschwimmt und urheberrechtlich relevante Formen des Ausdrucks alltäglich werden. Digitale Kommunikationskanäle und Darstellungsformen sowie neue Formen der Auseinandersetzung mit Bestehendem stellen einen tipping point, einen Wende- bzw. Kipppunkt dar, an dem das Recht vor neuen Herausforderungen steht und dadurch auch die Prozesse der Normsetzung und Normenreform beeinflusst werden.
Neben dem Konflikt um upload filter oder das Leistungsschutzrecht für Presseverleger:innen stellen sich bei der Urheberrechtsrichtlinie weitere wichtige Fragen: Wie wird sich das Verhältnis von Freiheit und Restriktion fortan entwickeln? Welche kreativen Spielräume und Freiheiten werden zukünftig begrenzt, welche werden eröffnet? Anhand der Denkfigur der tipping points möchten wir derartige Grenzfragen untersuchen und dafür wissenschaftliche Studien und praxisorientierte Ansätze zusammenbringen, um den interdisziplinären Austausch und eine kritische und gleichermaßen empirisch wie theoretisch informierte Urheberrechtsforschung voranzutreiben.
Ausrichtung der Tagung
Tipping points verstehen wir als Wende- oder Kipppunkte, die Freiheit ermöglichen und/oder Restriktion bedingen, an denen etwas Neues entsteht oder ein Prozess eine andere Richtung einschlägt. Ein solches Verständnis von tipping points lässt sich auf das Urheberrecht bezogen in mehreren Dimensionen anwenden:
Ziel der Tagung
Das Ziel der Tagung besteht darin, verschiedene solcher tipping points zu identifizieren, ihre aktuelle und zukünftige Relevanz sowie ihre gegenseitigen Verbindungen zu diskutieren. Damit möchten wir der interdisziplinären Debatte um das Urheberrecht neue Impulse verleihen. Folgende Felder und Fälle könnten unter anderem für unser Vorhaben interessant sein:
Einreichungen
Die Tagung versteht sich als interdisziplinäres Arbeitstreffen und soll dezidiert Raum zur Diskussion und zur Weiterentwicklung von Ideen schaffen. Geplant sind daher zehnminütige Impulsvorträge basierend auf vorab eingereichten Working Papersmit anschließender strukturierter Diskussion. Wir freuen uns auf Einreichungen aus den Rechtswissenschaften, der Soziologie, den Medien-, Kultur- und Musikwissenschaften, den Informations- und Bibliothekswissenschaften sowie angrenzenden Bereichen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Organisationsteam unter:
fa-urheberrecht@musikwirtschaftsforschung.de
Sophie Beaucamp, LL.M., Rechtswissenschaften, Weizenbaum Institut / HU Berlin
Dr. Sarah-Mai Dang, Medienwissenschaft, Philipps Universität Marburg
PD Dr. Frédéric Döhl, Deutsche Nationalbibliothek (für die DSM-RL-Themenkomplexe TDM und vergriffene Werke)
Lorenz Grünewald-Schukalla, Kommunikationswissenschaft, HIIG Berlin
Georg Fischer, Soziologie, TU Berlin
Konstantin Hondros, Soziologie, Universität Duisburg-Essen
Dr. Henrike Maier, Rechtswissenschaften
Simon Schrör, Soziologie, Weizenbaum Institut / HU Berlin
Dr. Holger Schwetter, Musikwissenschaft
Organisation:Fachausschuss Urheberrecht der Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung (GMM) zusammen mit dem Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft
Seit seiner Gründung im September 2015 diskutieren die Mitglieder des Fachausschusses Urheberrecht der GMM die vielfältigen Dimensionen und Konsequenzen des technologisch-rechtlich-sozialen Wandels. Dem vielfältigen Problembereich entsprechend ist der Ausschuss interdisziplinär zusammengesetzt: er bringt rechtswissenschaftliche, sozial- und organisationswissenschaftliche sowie musik-, kultur- und medienwissenschaftliche Perspektiven zusammen. Gleichermaßen suchen und fördern wir auch den Austausch mit Akteur:innen aus der Praxis, der Medienindustrie, dem Bibliothekswesen und der Kreativbranche, um die engen Grenzen rein juristischer Diskurse zum Urheberrecht zu überwinden. (Link: http://musikwirtschaftsforschung.de/?page_id=443)
Das Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft – Das Deutsche Internet-Institut ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Verbundprojekt aus Berlin und Brandenburg. Das Weizenbaum-Institut erforscht interdisziplinär und grundlagenorientiert den Wandel der Gesellschaft durch die Digitalisierung und entwickelt Gestaltungsoptionen für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Ziel ist es, die Dynamiken, Mechanismen und Implikationen der Digitalisierung besser zu verstehen. Hierzu werden am Weizenbaum-Institut die ethischen, rechtlichen, ökonomischen und politischen Aspekte des digitalen Wandels untersucht. Damit wird eine empirische Grundlage geschaffen, die Digitalisierung verantwortungsvoll zu gestalten. Um Handlungsoptionen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu entwickeln, verknüpft das Weizenbaum-Institut die interdisziplinäre problemorientierte Grundlagenforschung mit der Exploration konkreter Lösungen und dem Dialog mit der Gesellschaft. (Link: https://weizenbaum-institut.de/)