aux.app: Einfacher Zugang zu Youtube, Soundcloud, Mixcloud und Deezer aus einer Hand

Die Website aux.app kannte ich bis heute Nachmittag noch nicht. Dank dem freundlichen Hinweis von Jon bin ich aber jetzt schon großer Fan. Denn die Seite vereint den Zugang zu den Musik-Streamingdienste Youtube, Soundcloud, Mixcloud und Deezer. Die drei erstgenannten nutze ich regelmäßig und ausgiebig (neben Spotify), aber bisher musste ich für das Suchen und Abspielen einzelner Songs umständlich zwischen den Diensten hin- und herwechseln.

aux.app erleichtert den Zugang zu den einzelnen Diensten nun erheblich, denn über die Seite lassen sich plattformübergreifend Songs suchen, auswählen, in eine Playlist packen und anderweitig speichern („herzen“). Auch das Vor- und Zurückspulen geht. Die Suchergebnisse lassen sich zudem filtern und sortieren, beispielsweise nach dem Upload-Datum oder der Tracklänge. Das sind sehr praktische und nutzungfreundliche Features.

Erfreulicherweise arbeitet aux.app als Open Source-Software und stützt sich auf diverse OS-Bibliotheken. Laut eigener Angaben greift aux.app auf die API’s der einzelnen Dienste zu und kann so deren Datenbanken anzapfen. Auch Spotify ist hier aufgelistet, wenngleich aux.app derzeit keine Spotify-Integration anbietet (oder ich habe sie übersehen). Für Deezer habe ich keinen Account, daher kann ich das nicht testen. Bei Mixcloud wurde möglicherweise die API mittlerweile geschlossen oder es gibt ein anderweitiges Problem. Die Nutzung von Soundcloud und Youtube funktioniert dagegen problemlos ohne Login oder anderweitige Anmeldung.

Fazit: aux.app macht mein musikalisches Leben komfortabler und angenehmer. Ich wünsche mir eine solche oder ähnliche Anwendung auch für die zunehmende und unübersichtlich werdende Anzahl an Film-Streamingdiensten und journalistischen Textangeboten (insbesondere von Großverlagen). Positiver Nebeneffekt von aux.app außerdem: bis jetzt kam keine Werbung 😉

Ergänzung: aux.app gibt es auch als Standalone-Lösung für Windows und MacOS, wie ich gerade auf Github gesehen habe.

Doku: Was ist uns Musik noch wert? (BR, 2016)

Schöne Reportage über den Wert der Musik in Zeiten von mp3 und Streaming, die ich auch für iRights.info bereits verlinkt habe.

Michael Bartlewski stellt die Gretchenfrage: Was ist (heute eigentlich noch) der Wert von Musik? Und eine ganze Menge Menschen kommen zu Wort: Spotify, Money Boy, Plattenfirmen, Musiker und Passanten in der Fußgängerzone, etc. Das Ganze ist Teil der Reihe „Die Frage“, parallel zum Video gibt es hier auch einen sehr informativen begleitenden Text bei PULS / BR.

Resonate Streaming: Die Alternative für fair gehandelte Musik?

Resonate Streaming Service

Der Streaming-Anbieter Resonate tritt an, das Missverhältnis bei Streaming-Verdiensten für Künstler und Labels zu beenden um so die faire Alternative zu Spotify, Apple Music und Konsorten zu werden. Resonate positioniert sich damit als „Fair-Trade“-Streaming-Anbieter, oder auch als Streaming-Anbieter „für alle“ – und zwar auch in dem Sinne, dass die Plattform allen, die daran mitwirken, gehört. Dafür verfolgt Resonate mehrere Prinzipien. Einerseits eine Art „PrePaid“-Guthaben, das an die gestreamten Künstler pro Stream ausgeschüttet wird. Andererseits das „Stream-it-till-you-own-it“-System, nach dem man einen Song durch mehrmaliges Abrufen sozusagen „freischalten“ kann. Ich fand das Projekt spannend und habe dem Software-Entwickler Peter Harris, der Resonate begründet hat, ein paar Fragen geschickt. Hier ist das Ergebnis: oben in Deutsch, weiter unten im englischen Original.

 

Georg Fischer: Derzeit gibt es ja viele Streaming-Anbieter auf dem Markt, aus denen die Nutzer wählen können. Was ist das Besondere an Resonate?

Peter Harris: Es sind mehrere Dinge. Erstens die faire Bezahlung: Keiner der großen Anbieter bezahlt die Streams exakt nach Abruf. Das wäre aber wesentlich für eine fair gehandelte Musik. Zweitens unser „Stream-to-own“-Prinzip, das aus zufälligen Hörer auf einfache Weise eingefleischte Fans macht. Drittens verfolgen wir kein System mit monatlichen Abonnements, sondern eher eines nach dem Motto „Zahle nur, was Du verbrauchst“ („pay as you go“). Das bedeutet, dass mehr Leute Streaming nutzen können, da die derzeitigen Angebote nur die Leute im Auge haben, die überdurchschnittlich viel für Musik ausgeben. Siehe auch:  https://medium.com/cuepoint/how-to-make-streaming-royalties-fair-er-8b38cd862f66 oder https://medium.com/cuepoint/is-there-a-streaming-ceiling-986e6c8e3e31

Was bedeutet das „pay as you go“-Prinzip genau?

Das bedeutet ganz einfach, dass Fans 5, 10, 20 oder mehr Euro (bzw. Dollar) einzahlen und dann kleine Zahlungen entsprechend der tatsächlichen Streams abgeführt werden. Mit diesem Modell kann der Nutzer etwa 900 neue Songs für nur ein paar Dollar anhören. Wenn ihm ein Song gefällt, wird das Streaming des Songs von Mal zu Mal etwas teurer, bis der Normalpreis für einen Download erreicht ist. Danach muss man nicht mehr für den Song bezahlen. Weitere Infos hier: http://resonate.is/stream-to-own/

Viele Künstler jammern, dass die erhaltenen Tantiemen von Streaming-Anbietern zu niedrig seien. Kann Resonate das ändern?

Ja, da wir der einzige Anbieter sein werden, der direkt für jeden Stream, der abgerufen wird, zahlt.

Wo steht Resonate derzeit? Wann wird der Dienst verfügbar sein?

PH: Wir sind gerade dabei, mit anderen Musikunternehmen Partnerschaften zu schließen. Außerdem werben wir Labels und Musiker an. Sobald sich genug Leute verpflichten, werden wir eine Crowdfunding-Aktion starten (hoffentlich diesen Sommer). Später in diesem Jahr soll das Angebot dann an den Start gehen. Hier sind weitere interessante Entwicklungen nachzulesen: http://resonate.is/using-blockchains-for-metadata-and-licensing/

 

stream-to-own

Georg Fischer: At the moment there are a lot of streaming websites from which consumers can choose: What is the special idea behind Resonate?

Peter Harris: Several issues… First – fair payments. None of the big players pay one to one for every stream that is played. So that essentially makes it Fair Trade Music. Second – that our „stream to own“ model easily converts casual listeners into dedicated fans. Third – since we don’t do monthly subscriptions, but rather „pay as you go“ that means more people can enjoy a streaming service as the existing players are targeted only towards those who spend more than the average on music. References: https://medium.com/cuepoint/how-to-make-streaming-royalties-fair-er-8b38cd862f66 and https://medium.com/cuepoint/is-there-a-streaming-ceiling-986e6c8e3e31

On your website it says that Resonate has a “pay as you go”-pricing model. What is that exactly?

Simply means fans deposit 5, 10, 20 euros or dollars and then micro-payments are deducted as they listen. With this model a user could listen to around 900 new songs for only a few dollars. If they like a track it will cost a little more as they listen (2nd, 3rd, 4th, etc) until reaching the normal price of a download and which they’ll never have to pay again: http://resonate.is/stream-to-own/

Many artists moan that the revenues they get from streaming services are too low. Is that something Resonate can change?

Yes, as we’ll be the only service that pays directly for every stream that is played.

Where is Resonate now? When will your service start?

In the process of creating partnerships with other music organizations, plus recruiting indie labels and musicians. Once we’ve got enough people committed, then we’ll do a crowd-funding campaign (hopefully this summer) and launch later in the year. Here’s some recent developments worth checking out: http://resonate.is/using-blockchains-for-metadata-and-licensing/

 

Infografik: Die Geschichte der Tonträger von Vinyl bis Streaming

 

„The medium is the message.“ (Marshall McLuhan)

Diese Grafik ist zwar anscheinend von der US-amerikanischen Musiklobbyorganisation RIAA, aber ich finde sie trotzdem sehr sehenswert.
The-history-of-music-media-1[via]

Danke Jon!