Tricky in Berlin, der überforderten/überfordernden Stadt

Wie der Berliner Tagesspiegel schreibt, wohnt Tricky von Massive Attack seit einigen Monaten in Berlin-Neukölln. Das ist bemerkenswert und doch irgendwie auch naheliegend, wenn man bedenkt, dass er ursprünglich aus Bristol kommt – einer Stadt, die einen ähnlich rauen Charme zu versprühen vermag wie Berliner Arbeiterviertel.

Der Artikel ist ganz angenehm geschrieben und diskutiert Berlin glücklicherweise nicht als creative city, wie man das vielleicht vom hegemonialen Diskurs erwarten würde. Es geht mehr um die Außenperspektive, die Tricky auf Berlin wirft und die einen, wenn einem Neukölln etwas bekannt ist, an mancher Steller schmunzeln lässt. Berlin, die überforderte und überfordernde Stadt.

„Berlin ist eine visuelle Stadt“, sagt Tricky. „Man kann Botschaften auf Mauern lesen, ich meine, man kann ein Sofa auf dem Gehweg stehen sehen, daneben einen Fernseher und eine Stehlampe. Als würde die Einrichtung einer Wohnung, wenn man sie nicht mehr braucht, auf der Straße einfach zur Einrichtung aller. Totales Chaos. Gleichzeitig drückt das aber auch eine gewisse Gelassenheit aus.“

Für mich persönlich war Trickys Album „Maxinquaye“, auf der Martina Topley-Bird in den meisten (allen?) Stücken vertreten ist, ziemlich wichtig in puncto Trip-Hop. Neben DJ Shadow und Portishead, DJ Krush und UNKLE vielleicht noch. Auf seine Weise war das Album sau-anstrengend, alles so düster und melancholisch und passiv-aggressiv-depressiv. Wie Berlin im Januar.

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